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Jenaer Abendvorlesung am 25.10.2023: Antibiotika – das einstige Wundermittel unter der Lupe

UKJ-Expertin Prof. Jutta Bleidorn erklärt, warum Antibiotika nicht leichtfertig eingesetzt werden sollten

Antibiotika

Die Entdeckung des Antibiotikums gehört zu den Meilensteinen der Medizingeschichte: Viele vormals todbringende Krankheiten konnten fortan geheilt werden. Heute gehören Antibiotika in der medizinischen Behandlung zum Standard. Diese wichtigen Medikamente wirken jedoch ausschließlich bei Erkrankungen, die durch Bakterien verursacht werden.

In der hausärztlichen Versorgung kommen sie beispielsweise zumeist bei Atemwegs- und Harnwegsinfekten zum Einsatz. Antibiotika werden jedoch zu häufig verschrieben beziehungsweise eingenommen. Das hat verschiedene Gründe, weiß Prof. Dr. Jutta Bleidorn, Direktorin des Instituts für Allgemeinmedizin am Universitätsklinikum Jena (UKJ):

"Ärztinnen und Ärzte haben wenig Möglichkeiten zwischen bakterieller und viraler Ursache zu unterscheiden, und häufig besteht das Bedürfnis nach einer vermeintlich 'sicheren' Therapie. Vonseiten der Patienten gibt es hohe Erwartungen an die Verordnung von Antibiotika und manchmal braucht es einfach aktuelle Informationen zu den Entwicklungen in der Therapie mit Antibiotika", nennt sie einige Punkte.

Resistenzen

Doch werden Antibiotika von Patientinnen und Patienten zu häufig eingenommen, bleibt das nicht immer ohne Folgen.

„Es können sich Resistenzen entwickeln: Bakterien bilden Widerstandsmechanismen gegen Antibiotika aus. Dadurch sind in manchen Fällen bei schwer kranken Patienten kaum noch wirksame Antibiotika vorhanden, was unter anderem zu infektionsbedingten Todesfällen führen kann“, erklärt Prof. Dr. Jutta Bleidorn. Mehr als 35.000 Menschen sterben jährlich nach Schätzungen der EU-Gesundheitsbehörde ECDC im Europäischen Wirtschaftsraum aufgrund solcher Antibiotikaresistenzen.

Um Resistenzen zu vermeiden, sollten Antibiotika daher sparsam eingesetzt werden.

Jenaer Abendvorlesung mit Prof. Dr. Jutta Bleidorn, am Mittwoch, 25.10.2023

Wann Antibiotika wirklich helfen, ihr Nutzen, aber auch wann sie schaden können, erläutert Prof. Dr. Jutta Bleidorn in der Jenaer Abendvorlesung am Mittwoch, 25.10. Die UKJ-Expertin wird außerdem über den Einsatz von Antibiotika bei Atemwegs- und Harnwegsinfektionen sowie über das Verständnis von Krankheit und Gesundheit sprechen.

Die kostenlose Veranstaltung beginnt um 19:00 Uhr im Hörsaal 1 im UKJ in Lobeda. Patientinnen und Patienten, Medizininteressierte und Fachpublikum sind herzlich eingeladen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Termin auf einen Blick

Jenaer Abendvorlesung am Mittwoch, 25.10.

Thema: Antibiotika – das einstige Wundermittel unter der Lupe
Referent: Prof. Dr. Jutta Bleidorn, Direktorin des Instituts für Allgemeinmedizin am Universitätsklinikum Jena
Ort: Hörsaal I, Universitätsklinikum Jena, Standort Lobeda, Am Klinikum 1, 07747 Jena
Beginn: 19:00 Uhr

Die Teilnahme ist kostenfrei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich

Quelle: Pressemitteilungen des Universitätsklinikums Jena